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Kapitel 10

Weiter!

Einschub:
(zitiert aus: Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte)

"Neben der Einheit Deutschlands und der Schleswig-Holstein-Frage wurde 1848 auch der Ruf nach einer Kriegsflotte laut. Während der Versuch, eine „Deutsche Marine“ aufzubauen, in seinen Anfängen stecken blieb, spielte die kleine, jedoch effektive schleswig-holsteinische Flottille im Kampf an den Küsten eine bemerkenswerte Rolle. Aus der Not geboren, entstand eine technisch für ihre Zeit moderne und strategisch klug auf die Erfordernisse der Küstenverteidigung ausgelegte Flottille von 16 Schiffen mit 41 Kanonen und gut 800 Seeleuten.

Mit sechs Linienschiffen, acht Fregatten, vier Korvetten und weiteren kleineren Einheiten war die dänische Marine Mitte des 19. Jahrhunderts im internationalen Vergleich drittrangig. Doch entlang der deutschen Küsten hatte man Ihr nichts entgegenzusetzen. Nachdem am 24.03.1848 in Rendsburg die dänische Garnison mit einer Kriegslist bezwungen und die Provisorische Regierung ausgerufen worden war, reagierte Dänemark umgehend mit einer Blockade. Als der Deutsche Bund Dänemark den Krieg erklärte, wurde sie auf die gesamten deutschen Küsten ausgedehnt. Die dänische Marine brachte bereits in den ersten Tagen mehr als 50 Handelsschiffe auf. Der deutsche Seehandel kam dadurch fast völlig zum Erliegen. Betroffen waren dadurch besonders die Hansestädte sowie Preußen. Obwohl eine europäische Großmacht, war Preußen nicht in der Lage, seine Schifffahrt zu schützen: Es stand Dänemark auf dem Meer wehr- und hilflos gegenüber. Doch nicht nur Preußen, ganz Deutschland fühlte sich angegriffen. Es wurde der Ruf nach einer deutschen Marine laut, der sich zu einer Flottenbegeisterung steigern sollte. Für Schleswig-Holstein war die dänische Seeherrschaft mehr als eine Frage des verletzten Stolzes. Sie unterband die aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse so wichtige Küstenschifffahrt. Bedrohlich war sie auch strategisch. Ständig bestand die Gefahr, dass dänische Schiffe Truppen im Rücken der eigenen Streitkräfte anlanden konnten. Um die langen Küstenlinien zu schützen, waren erhebliche Teile der Infanterie und Artillerie gebunden, die an anderer Stelle dringend gebraucht wurden.

Werner Siemens (damals noch nicht geadelt) sicherte als preußischer Leutnant nicht nur durch neuartige, elektrisch zündende Minen die Kieler Förde:

1848 blieb den Schleswig-Holsteinern nichts als zu improvisieren. Hilfe kam schon im April durch Werner (von) Siemens (*1816-1892†). Der spätere Konzerngründer war zu dieser Zeit preußischer Artillerieleutnant. Er hatte zum Schutz des Hafens von Kiel neuartige Minen erdacht. Sie ließen sich durch Kabel von Land aus elektrisch zünden. Die Minen sicherten den Hafen auf der Höhe der Festung Friedrichsort. Zunächst skeptisch beäugt, hatte die zufällige Explosion einer Mine deren zerstörerisches Potential durch erhebliche Glas- und Dachschäden im Umkreis deutlich unter Beweis gestellt. Auch wenn Prinz Friedrich von Noer als Militärfachmann der Provisorischen Regierung sich vor allem darüber beklagte, Schießpulver werde verschwendet, wagten sich die dänischen Schiffe nicht mehr so weit in die Förde hinein (Jede Mine hatte 5.000 SH Pfund Pulver – also gut 2,4 Tonnen)."

Genug geschaut – die Zeit zum Verweilen nach Lust und Laune hatte ich auch nicht! Meine Zeit wurde vor allem knapp, weil ich hier keinen Hinweis mehr fand.

Sollte ich jetzt schon am Ziel sein und von hier aus geradlinig zur Kirche St. Nicolai laufen? Wo fand ich einen unbeschatteten, sicheren Weg dorthin? Wem durfte ich den Messergriff übergeben? Wie sollte ich den Mann erkennen? Jetzt, so kurz vor dem Ziel türmten sich vor mir Fragen auf, die ich – inzwischen sehr lahm in den Beinen und mit leeren Magen – nicht beantworten konnte.

Ich wusste, dass man in Städten, um eine gewisse gesellschaftliche Ordnung zu wahren, Stadtteile und Straßen nach denen benannte, die dort wohnten. Der geheime Freund meines Pastors musste ein Mann der Kirche sein. Darum atmete ich einmal tief durch, setzte mein unschuldiges Jungengesicht auf und suchte die Straße, die nach den Männern der Kirche benannt war. Auf ging es zum Pastorengang.

Folgt Ivens zum Pastorengang und findet dort einen historischen Stadtplan von Eckernförde!
Dort könnt Ihr sehen, wie Eckernförde zu der Zeit aussah, die auch für Ivens Eibe-Lund bereits Geschichte war.
Werft einen Blick auf Eckernförde zu Beginn des 17. Jahrhunderts!

Der Plan weist euch dann auch den Weg zu eurem nächsten Ziel, dem Ort, an dem Ivens seine Botschaft zu überbringen hatte: die Kirche St. Nicolai.
Merkt euch, dass Eckernförde auf einer Halbinsel lag!

Ein kleiner grüner Fleck in der Altstadt von Eckernförde.

Vom Gefion-Brunnen zum Pastorengang
Historischer Stadtplan von Eckernförde Route vom Gefion-Brunnen zum Pastorengang in Openstreetmap
Vergleicht einmal die Karte von Braun/Hogenberg − die Reproduktion eines Kupferstichs, der um das Jahr 1600 entstanden ist − mit der modernen Openstreetmap-Karte!